Restrepia K. S. Kunth
aberrans C. A. Luer
Orquideologia 20 (2): 117. 1996.
Epiphytische, rasige, immergrüne Staude. Triebe zweigestaltig; Basalteil rhizomartig; Endteil aufrecht, dünn zylindrisch, oben einlaubig, bescheidet, 15 – 35 mm lang, dünn. Wurzeln lang, dünn.
Blätter aufrecht, eiförmig, spitzlich, unten keilförmig – abgerundet und stielartig, 25 – 35 x 12 – 30 mm groß, lederig; Scheinstiel 3 mm lang, gedreht. Scheiden 5 – 6, +/- dachziegelig deckend, schief röhrig, spitz, seitlich zusammengedrückt, dünn, weißlich.
Blütenstandstiel 25 – 30 mm lang. Blütenstand ist eine endständige, gebüschelte, sukkzessiv einblütige Traube. Brakteen röhrig, 3 mm lang, dünn.
Blütenstiel 1 – 2 mm lang.
Blüten manchmal nicht öffnend, zweilippig.
Sepalen 3, +/- aufrecht, 10 mm lang, fünfaderig, kahl, häutig; dorsales schmal linear-dreieckig, lang zugespitzt, ca 1 mm breit, unten konkav, Spitze stielrund; laterale 2 +/- verwachsen, länglich, spitz, 1 – 2 mm breit, unten marginal aufgebogen. Petalen 2, aufrecht, schmal linear-dreieckig, oben etwas keulig, 9 mm lang, sehr schmal, häutig, durchscheinend. Lippe länglich, unten fast gestutzt, dreilappig, genagelt, 3 x 2 mm groß, unten breit konkav; Seitenlappen aufrecht, schief, stumpf, Mittellappen länglich, abgerundet, 1 mm breit, dreiaderig; Nagel zylindrisch, kurz, dick; Kallus 2, zentral, aufrecht, spitz, 3 spitzenständig, kielartig, flach. Säule keulenartig, 2 mm lang, dünn, apikal breit, mit Säulenfuß. Fruchtknoten 1 – 2 mm lang.
Sepalen hellgelb. Petalen hellgelb, braun geadert. Lippe gelb.
Wurde bisher im April und Mai blühend dokumentiert.
Herkunft:
Costa Rica, Panama
Lebensraum:
Epiphyt im feuchten Regenwald; 300 - 800 m üNN.
Pflege:
Epiphytische Staude für einen halbschattigen, warmen, ganzjährig gut luftfeuchten, luftigen Standort im Warmhaus.
Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 7° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 22° (November bis Februar) und 24° C (April/Mai) liegen. Am Standort herrscht Tageszeitenklima.
Restrepia aberrans bevorzugt ein luftiges, durchlässiges, humoses, nährstoffarmes und leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Waldmoos, feine Rinde (1:3); eine aufgebundene Kultur ist auch möglich.
Der Wasserbedarf der Art ist ganzjährig hoch, von Mai bis Dezember sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist von Juni bis November. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.
Die Vermehrung erfolgt durch Teilung März/April.
Pflanz- und Umtopfzeit ist März/April.
Kälte, Staunässe und Trockenheit können Schäden verursachen.