Polycycnis H. G. Reichenbach
lehmannii R. A. Rolfe
Bull. Misc. Inform. Kew 94: 365. 1894
Epiphytisch, horstige, ca. 25 cm hohe Staude. Triebe gegliedert; Endteil länglich, oben einlaubig, bescheidet, 19 – 32 x 13 – 19 mm groß, leicht gefurcht, fleischig.
Blätter lanzettlich-länglich, spitz, unten stielartig, 150 – 200 x 38 mm groß, gefaltet; Scheinstiel 10 – 15 mm lang.
Blütenstandstiel seitlich-grundständig, überhängend, unten locker bescheidet, 20 – 25 cm lang, flaumhaarig; Hochblätter wenige. Blütenstand ist hängend, locker, traubig; Rhachis flaumhaarig. Brakteen lanzettlich, zugespitzt.
Stiel incl. Ovarium 10 – 13 mm lang.
Blüten hängend, 35 – 40 mm breit
Sepalen 3, leicht hängend, lanzettlich, spitz, 20 – 25 x ca. 5 mm groß, nach hinten umgeschlagen. Petalen 2, linear-lanzettlich, zugespitzt, ca. 25 x 3 – 4 mm groß, unten sehr schmal. Lippe dreilappig, genagelt, 20 – 25 x ca. 15 mm groß, unten geöhrt, langhaarig; Seitenlappen unten angewachsen, länglich, spitz, unten keilförmig, +/- sichelartig, ca. 10 x ca. 4 mm groß, gebogen; Mittellappen spitz, leicht dreilappig; Nagel kurz; Kallus linear-länglich, stumpf, ca. 4 mm lang, rau flaumhaarig, fleischig. Säule ca. 23 mm lang, dünn, gebogen.
Blütenblätter hell gelblichbraun, purpur gepunktet. Lippe weißlich, dunkelpurpur gepunktet. Säule oben tiefpurpur.
Blütezeit Juli/August.
Herkunft:
Kolumbien, Panama
Lebensraum:
Epiphytisch; 900 - 1200 m üNN.
Pflege:
Epiphytische Staude für einen halbschattigen, von Mai bis September warmen, ganzjährig gut luftfeuchten, luftigen Standort im kühleren Warmhaus.
Die Mindesttemperatur beträgt ca. 5° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 20° (Oktober bis April) und 21° C (Mai bis September) liegen. Am Standort herrscht Tageszeitenklima.
Polycycnis lehmannii bevorzugt ein luftiges, durchlässiges, humoses, mäßig nährstoffreiches, leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: Rinde, lebendes Moos (3:1).
Der Wasserbedarf der Art ist durchgängig hoch, von April bis November sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist Mai/Juni und August bis November. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in halber Konzentration.
Die Vermehrung erfolgt durch Teilung Januar/Februar, Teilstücke sollten aus mindestens drei Trieben bestehen.
Pflanz- und Umtopfzeit Januar/Februar. Nach dem Gießen sollten vor allem die Neutriebe stets abtrocknen.
Kälte, Staunässe und Trockenheit können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Triebfäule, Schnecken sowie Schmier- und Blattläuse auftreten.