Bulbophyllum L. M. A. du Petit Thouars
acutilobum J. J. Vermeulen & P. O'Byrne
Gard. Bull. Singapore 60(1): 96 (-98; fig. 10) (2008).
Epiphytische, immergrüne, ca. 2 cm hohe Staude. Triebe gegliedert; Basalteil rhizomartig, kriechend, bescheidet, ca. 1 mm dick; Endglied eiförmig, oben einlaubig, unten wurzelnd, 3 – 5 x 3 – 4 mm groß, Abstand 3 – 5 mm.
Blätter elliptisch – eiförmig, zugespitzt, unten stielartig, ca. 18 x 5 – 6 mm groß; Scheinstiel ca. 1 mm lang. Niederblätter hinfällig.
Blütenstandstiel abstehend, belaubt, 4 – 5 mm lang; Hochblätter 2, ca. 2 mm lang. Blütenstand ist eine einblütige, ca. 1 cm lange Traube. Brakteen röhrig, zugespitzt, ca. 2 mm lang.
Blütenstiel incl. Ovarium ca. 1 mm lang.
Sepalen 3, aufrecht, spitz, ganzrandig, ca. 4 mm lang, dicklich, vorne verdickt, kahl; mittleres dreieckig, 1 – 2 mm breit; laterale 2 schief dreieckig, ca. 2 mm breit. Petalen aufrecht, elliptisch-verkehrt eiförmig, abgerundet, vorne gezähnelt, 1 – 2 mm lang, sehr schmal, dünn, kahl, durchscheinend. Lippe +/- eiförmig, dreilappig, ganzrandig, ca. 2 x ca. 1 mm große, vorne zur Hälfte ausgebogen, kahl; Seitenlappen schief verkehrt eiförmig, spitz, dünn, vorgebogen; Mittellappen +/- eiförmig, gestutzt-abgerundet, dick, vorne leicht konvex, Kallus ist 1 basaler, aufrechter, lang dreieckiger, stumpfer, zurückgebogener Zahn. Säule geöhrt, ca. 1 mm lang, Öhrchen dreieckig, stumpf, sehr kurz, mit Säulenfuß; Staubbeutel vorne dreieckig geschnäbelt, abgerundet gekielt, papillös; Narbe +/- rundlich.
Sepalen hellrot, dunkelrot geadert, unten weißlich, vorne gelblichgrün. Petalen weiß, rot geadert. Lippe purpurrot.
Blütezeit April bis Juni und September.
Frucht ist eine Kapsel.
Heimat:
Indonesien (West-Sulawesi)
Lebensraum:
Flussbegleitender Primärwald; ca. 1000 m üNN.
Pflege:
Epiphytische Staude für einen absonnigen, ganzjährig warmen und gut luftfeuchten Standort im Warmhaus.
Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 8° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte ganzjährig 23° C betragen.
Bulbophyllum acutilobum bevorzugt ein luftiges, durchlässiges, humoses, nährstoffarmes, leicht saures Substrat; die Kultur erfolgt am Besten aufgebunden auf einem Aststück mit Waldmoos.
Der Wasserbedarf der Art ist ganzjährig hoch, von April bis Dezember sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist von Mai bis Juli und September bis November. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.
Die Vermehrung erfolgt durch Teilung Februar/März, das Teilstück sollte aus 4 – 6 Triebknollen bestehen.
Pflanz- und Umtopfzeit ist Februar/März.
Kälte, Staunässe und Trockenheit können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Schild- und Schmierläuse sowie Fäulniserreger auftreten.