Bulbophyllum L. M. A. du Petit Thouars

ablepharon F. R. R. Schlechter

 

Bot. Jahrb. Syst. 58(2): 141. 1923

 

Epiphytische, breit horstige, immergrüne, bis 6 cm hohe Staude. Triebe rhizomartig, gegliedert, bescheidet, wurzelnd, kurz; Endglied sitzend, ei-zylindrisch, eingliedrig, oben einlaubig, bescheidet, < 3 mm lang. Wurzeln kahl.

Blätter aufrecht, elliptisch-länglich, stumpf – winzig bespitzt, unten stielartig, gegliedert, 45 – 55 x 10 – 13 mm groß, unten gefaltet, kahl. Niederblätter > 3 mm lang, trockenhäutig.

Blütenstandstiel seitlich, dichtlaubig, < 9 mm lang; Hochblätter wenige, scheidig. Blütenstand ist eine endständige, unverzweigte, einblütige, kurze Ähre. Brakteolen oval, leicht zugespitzt, kapuzenartig.

Blüten halb aufrecht, klein, fleischig.

Sepalen 3, verwachsen, schmal lanzettlich, stumpf zugespitzt, 6 – 7 mm lang, konkav; seitliche unten angewachsen, schief, Mentum. Petalen 2, schief lanzettlich, lang zugespitzt, 5 mm lang, kahl. Lippe aufrecht, linear-zungenförmig, unten quadratisch, stumpf, kurz genagelt, unten geöhrt, 3 – 4 x ca. 1 mm groß, ausgebogen, fleischig; Öhrchen schief halblänglich, stumpf, klein, zurückgebogen; Kallus grundständig, konisch, stumpf, klein, kahl. Säule aufrecht, 1 – 2 mm lang, oben geflügelt; Stelidien aufrecht, schief linear, zugespitzt; Fuß kurz; Anthere endständig; Narbe ganzrandig, konkav. Ovarium sitzend, zylindrisch, 1 mm lang, kahl.

Blütenfarbe weinrot.

Wurde am Standort im Juli blühend gefunden.

Frucht ist eine Kapsel.

 

Herkunft:

Papua Neuguinea

 

Lebensraum:

Gebirgswald; ca. 1100 m üNN.

 

Pflege:

Epiphytische Staude für einen halbschattigen, von April bis November warmen, ganzjährig gut luftfeuchten, luftigen Standort im kühleren Warmhaus.

Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 5° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 20° (Dezember bis März) und 21° C (April bis November) liegen. Am Standort herrscht Tageszeitenklima.

Bulbophyllum ablepharon bevorzugt ein luftiges, durchlässiges, grusig-humoses, mageres, leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: feine Borkenstücke, Waldmoos (3:1), besser ist aufbinden auf ein Aststück mit Waldmoos.

Der Wasserbedarf der Art ist ganzjährig hoch, von März bis Oktober sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist von April bis Oktober. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung Dezember/Januar, Teilstücke sollten mindestens 4 Triebknollen umfassen.

Pflanz- und Umtopfzeit ist Dezember/Januar, die Art sollte aber wenig gestört werden. Das Laub täglich abtrocknen lassen.

Kälte, Staunässe und Trockenheit können Schäden verursachen. Als Schädlinge können Pilze und Bakterien auftreten.