Angraecum J. B. G. M. Bory
bancoense W. J. van der Burg
Misc. Pap. Landbouwhoogeschool 19: 26. 1980
Epiphytische, horstige bis dicht rasige, immergrüne Staude; Triebe hängend, dicht belaubt, wurzelnd, seitlich zusammengedrückt. Wurzeln
lang.
Blätter zweizeilig-wechselständig, dachziegelig, reitend, schief elliptisch – rundlich, 3 – 6 mm lang, seitlich zusammengedrückt, glänzend,
dunkelgrün; Scheide bleibend.
Blütenstandstiel seitlich-achselständig. Blütenstand einblütig, 9 mm lang.
Blüten langlebig, 3 – 6 mm lang, fleischig.
Sepalen 3, verkehrt eiförmig – elliptisch, ganzrandig, 1 - 2 x 1 mm groß. Petalen 2, schmal elliptisch, ganzrandig, 1 – 2 mm lang, sehr schmal.
Lippe oben, sitzend, schwach dreilappig, 1 mm lang, unten eingerollt, fleischig; Sporn schmal konisch, stumpf, 2 – 5 mm lang, gerade, Öffnung schmal. Säule aufrecht, kurz, dick, halbstielrund,
fleischig; Klinandrium zweilappig, Lappen breit; Anthere endständig; Narbe bauchständig, elliptisch, groß, stark konkav.
Blütenblätter weiß.
Blütezeit ganzjährig.
Herkunft:
Äquatorialguinea, Benin, Demokratische Republik Kongo, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Guinea, Kamerun, Kongo, Liberia, Nigeria, Ruanda, Sao Tome und
Principe, Sierra Leone, Zentralafrikanische Republik
Lebensraum:
Periodisch überschwemmte, sumpfige Galeriewälder, dichter, feuchter, immergrüner und laubwerfender Tieflandwald, submontane und montane Wälder,
Kalkfelsen, Strauchvegetation nahe Inselbergen, Ölpalmen-Plantagen, Epi- und Lithophyt, meist im Schatten; 200 - 1600 m üNN.
Pflege:
Epiphytische Staude für einen halbschattigen bis schattigen, ganzjährig warmen, von März bis November gut luftfeuchten, luftigen Standort im Warmhaus.
Die Mindesttemperatur liegt bei ca. 9° C; die Tagesdurchschnitts-Temperatur sollte zwischen 24° (Juli/August und Dezember/Januar) und 26° C (April) liegen. Am Standort der Art herrscht Tageszeitenklima.
Angraecum bancoense bevorzugt ein luftiges, durchlässiges, humoses, mageres, leicht saures Substrat; mögliche Zusammensetzung bei Topfkultur: feine Rinde, Moos (3:1); eine aufgebundene Kultur ist ebenfalls möglich.
Der Wasserbedarf der Art ist Januar gering, Februar und Dezember mäßig und von März bis November hoch, Mai und September/Oktober sogar sehr hoch. Hauptwachstumszeit ist April bis Juni und September/Oktober. In dieser Zeit düngt man mit einem flüssigen Volldünger in schwacher Konzentration.
Vermehrt wird durch Teilung oder Stecklinge Januar/Februar.
Pflanz- und Umtopfzeit ist Januar/Februar. Ganzjährig wird morgens gut genebelt.
Kälte, Staunässe und Trockenheit (März bis November) können Schäden verursachen.